K - Magazin der Kaffeehäuser 2020 - 03
K 16 TEXT KLAUS PETER VOLLMANN Am 3. November kommt Thomas Raabs neues Buch „Die Djurkovic und ihr Metzger“ in den Handel. K traf den Autor zum genussvollen Kurzinterview. MENSCHEN IM CAFÉ ICH MUSS VORMITTAG GAR NICHTS ESSEN S ieben Mal ließ Thomas Raab den Restaurator und Hobby- Ermittler Willibald Adrian Metzger bereits Fälle mit viel Humor lösen, im November kommt mit „Die Djurkovic und ihr Metzger“ der neue Band auf den Markt. Parallel dazu ist der Wiener Schrift- steller und Drehbuchautor auch mit seiner „neuen“ Ermittlerin Hannelore Huber sehr erfolgreich. Zeit für ein Frühstück bei Meinl am Graben fand er dennoch. K: Sie haben das „Aktiv“-Frühstück gewählt. Was hat das mit Ihnen zu tun? Thomas Raab: Das Wort „aktiv“ hat mich angelacht. Nachdem ich eigentlich nie vor 2 Uhr in der Früh schlafen gehe und spä- testens um 7.30 Uhr wieder auf den Beinen bin, hat man um diese Uhrzeit dann schon den ersten Durchhänger, da ist ein „Aktiv“- Frühstück gerade das Richtige. K: Achten Sie in Phasen des intensiven Schreibens besonders auf Ihre Ernährung? Ja, wenn ich viel schreiben muss, schaue ich darauf, dass ich insgesamt wenig esse. Denn je weniger ich esse, desto mehr Energie habe ich, desto ausdauernder bin ich.Vor Kurzem habe ich zum Beispiel an zwei Tagen gar nichts gegessen und es hat mir überhaupt nicht gefehlt. Ich gehe wirklich gern gut essen, finde aber, dass dem Essen sehr viel Bedeutung zugemessen wird. Dieser Rhyth- mus, den wir heute noch haben – Frühstück, Mittag- und Abendessen –, entspricht uns doch schon längst nicht mehr. Der kommt aus einer Zeit, in der die Menschen schwer gearbeitet haben. Ich muss vor Mittag gar nichts essen, trinke in der Früh grünen Tee und gehe dann in mein Büro. K: Musste man Sie denn als Kind zum Essen animieren? Nein, ich habe schon gerne gegessen. Aber für mich war Essen nicht unbedingt etwas Ästhetisches, eher Mittel zum Zweck. Manchmal war ich auch froh, wenn ich fertig war, aber zwingen musste man mich nie. Zu gewissen Mahlzeiten vielleicht schon, wenn es Rindfleisch gegeben hat, war das immer schrecklich für mich. Allein der Geruch! Heute esse ich aber gerneTafelspitz. Rene Wallentin
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